Mehrere verrostete Fahrräder, abgefahrene Autoreifen, die Reste eines Bürostuhls, eine alte Badewanne: Das waren die größten Fänge, die beim großen „Niers Clean up“ gemacht wurden. Hinzu gesellten sich dutzende Müllsäcke vollgestopft mit Plastikmüll, Glasflaschen und vielen anderen Dingen, die in einem Fluss nichts zu suchen haben. „Ein starkes Ergebnis, das allerdings auch traurig macht. Es zeigt, dass viele Menschen mit ihren Abfällen viel zu sorglos umgehen“, sagte Stefan Brüggemeier, Initiator der Aktion.
In den frühen Morgenstunden war diese nach Monaten der Vorbereitung angelaufen. An der Anlegestelle vor Schloss Wissen wurde von DLRG und Feuerwehr eine professionelle Leitstelle eingerichtet. „Von hier aus koordinieren wir den Einsatz, behalten den Überblick über die rund 40 eingesetzten Schlauchboote und DLRG-Hochwasserboote, 316 Helfer und die sie begleitenden Kräfte der DLRG“, erklärte Einsatzleiter Sascha Wolf. Unterm Strich waren es fast 400 Menschen, die sich in den Dienst der guten Sache stellten. Dazu gehörten auch Jugendliche aus Reihen des THW und zahlreiche Mitarbeiter aus EDEKA-Märkten aus dem gesamten Kreis Kleve. „Es ist einfach großartig zu sehen, dass hier alle an einem Strang ziehen“, freute sich Kreisjungendfeuerwehrwart Peter Krings über die ebenso gelungene wie reibungslose Zusammenarbeit.
Um 10 Uhr wurden sämtliche Boote zwischen Wachtendonk im Süden und Goch im Norden zu Wasser gelassen. „Ein Dank an die Bootsverleiher, die uns ihr Material zur Verfügung gestellt haben“, so Stefan Brüggemeier. Auf circa 35 Nierskilometern, die in sieben Teilabschnitte unterteilt waren, machten sich die Helfer daran, den Fluss zu entmüllen. Und es kam am Ende weitaus mehr Abfall zusammen als auf den ersten Blick zu vermuten gewesen wäre. Vor allem in den Uferböschungen und im Wurzelwerk hatte sich einiges verfangen.
Bis zu vier Stunden befanden sich die Teams auf dem Wasser. Zum Teil wurden sie von Tauchern begleitet, die im Fall der Fälle größere Teile vom Grund der Niers ans Tageslicht beförderten. Darunter auch Kuriositäten wie die Kette eines Kleinbaggers. Sascha Wolf: „Es ist kaum zu glauben, was Menschen in die Niers werfen, um sich den Transport zum Müllentsorger zu ersparen.“
Zum Abschluss des „Niers Clean up“ trafen sich alle Helfer an der Anlegestelle vor Schloss Wissen. Bei gekühlten Getränken, Gulaschsuppe, Ananas, Melonen und kleinen Knabbereien wurde sich über das Erlebte ausgetauscht. Gestellt wurden die Snacks von den EDEKA-Kaufleuten. Die Bürgermeister Ullrich Franken, Dr. Dominik Pichler und Sven Kaiser aus Weeze, Kevelaer und Geldern waren ebenfalls gekommen, um sich über die Aktion zu informieren. Sie zeigten sich von der geleisteten Arbeit aller Beteiligten ebenso beeindruckt wie begeistert.